HHB (20.04.2018)

Ökologische Vernunft setzt sich durch

Kommt jetzt doch die S-Bahn nach Calw?


Seit über acht Jahren beobachte ich die Vorbereitungen zur Wiederinbetriebnahme der Schwarzwaldbahn von Weil der Stadt nach Calw. Der dortige ehrgeizige Landrat taufte sie ohne Absprache bereits lange vor Baubeginn auf den für mich falschen Namen Hermann-Hesse-Bahn. Gefälligkeitsgutachten wurden erstellt, die nachweislich erhebliche Fehler enthielten nur, weil man an die Fördermittel des Landes herankommen wollte, die zeitlich begrenzt sind. Eine möglichst schnelle Lösung mußte her. Doch die Rechnung "gegen die Region" ging nicht auf. Man behauptete sogar wahrheitswidrig, die Region wolle eine Schienenverbindung in den Nordschwarzwald verhindern. Persönlich wurde ich massiv angegangen, insbesondere aus dem grünen Lager, als ich immer wieder von einer S-Bahn-Verbindung als die bessere Lösung sprach!
Nun kommt aus heiterem Himmel ein Impuls von außen, besser von oben, nämlich der Landesregierung. Noch vor wenigen Tagen berichtete die Kreiszeitung von der Ertüchtigung des Bahnsteigs in Weil der Stadt. Am 20.04.2018 nun die totale Überaschung, die nach dem allgemeinen Dieselskandal bereits in der stickoxidbelasteten Luft lag: nun denkt man wirklich über eine Elektrifizierung nach.
Mich störte von Anfang an, daß nicht zwei Alternativen (Diesellökle oder S-Bahn) in den Gutachten gegenübergestellt worden waren, so herrscht nun ein Informations- und Planungschaos in hohem Maße.
Wir sollten nun unsere Fragen bei der Veranstaltung am 30.04.2018 in Weil der Stadt stellen und deshalb auf den Tanz in den Mai verzichten. Ich verspreche, es lohnt sich.
Ich bin nun auf die Positionen der beiden Landräte sehr gespannt! Ob sie den Begriff "Nachhaltigkeit" kennen? Hermann-Hesse-Bahn als Name kommt natürlich nur für das Diesellökle in Frage, die bessere Lösung heißt S66.

Detlef Reppenhagen, Weil der Stadt

Nach oben